Kunstwissenschaften
Das Seminar verfolgt mehrere Anliegen: Ziel ist es zunächst, Wissen über bedeutende frühneuzeitliche Künstlerinnen zu vermitteln. Die Auswahl der Beispiele erfolgt dabei nicht willkürlich, sondern ganz konkret auf Grundlage württembergischer Sammlungsbestände. Besprochen werden sollen beispielsweise Clara Peeters, Teresa del Pò oder Angelika Kauffmann. Wir werden uns ansehen, welche Künstlerinnen in den lokalen Museen vertreten sind, wie ihre Bilder in die Sammlungen kamen und ob die Werke (öffentlich) sichtbar waren und rezipiert wurden.
Neben diesem Blick in die Vergangenheit und auf die Provenienzen der Bilder, gilt es in dem Seminar gemeinsam mit Expert:innen vor Ort auch in die Gegenwart und Zukunft zu schauen und nach der Vermittlung dieser Werke zu fragen. Dabei werden wir diskutieren, welche Strategien es gibt, um die häufig lange unsichtbar gebliebenen Künstlerinnen auszustellen. Ausgehend von konkreten Einzelfällen soll auch ganz grundlegend gefragt werden, welche Parameter ausschlaggebend für die Bekanntheit und Präsenz von Künstler:innen in Geschichte, Forschungsdiskurs und Museum sind und sein sollten.
Anschließend an zwei vorbereitende Sitzungstermine in der Akademie wird der Kurs vor Originalen stattfinden. Geplant sind Besuche der Staatsgalerie Stuttgart (Ausstellungsräume und Studiensaal der Graphischen Sammlung), des Kurpfälzischen Museums in Heidelberg sowie der Sonderausstellung der Kunsthalle Karlsruhe im ZKM.
Ikonographie ist neben der Stilanalyse ein wichtiges Instrument der kunsthistorischen Forschung. Nach der von Erwin Panowsky mitbegründeten Methode folgt auf die genaue Bildbeschreibung die Benennung des Dargestellten und die Deutung im jeweiligen kulturellen Kontext. Die Kenntnis des Gezeigten und dessen Bildtradition kann dabei wertvolle Hinweise auf Künstler, Auftraggeber und Zeitgeschichte liefern. Im Wintersemester sollen einige der wichtigsten Motive der christlichen Ikonographie behandelt werden. Neben biblischen Themen, wie dem Leben und der Passion Christi sowie ausgewählten alttestamentarischen Sujets, werden wir auch einen Blick auf apokryphe Überlieferungen wie der Legenda Aurea oder dem Physiologus werfen. As Beispiele werden dabei Werke aus der gesamten europäischen Kunstgeschichte dienen, um den Variantenreichtum der einzelnen Themen aufzuzeigen. |
Bei aller Schwierigkeit, den Begriff ‚Performance‘ für die Kunst zu definieren und klar von anderen künstlerischen Formen und Praktiken wie Live Art, Body Art, Aktionskunst oder Happening abzugrenzen, ist den meisten seit den 1960er Jahren entstandenen Performance-Kunstwerken die Fokussierung auf den Körper als Medium gemeinsam. Hinzu kommt ein weiterer wesentlicher Aspekt, den der Künstler Vito Acconci in den Anweisungen für sein Werk Air Time im Jahr 1973 festhält: „You, the passer-by, have to be there, outside, so you can certify my position.“ Die hier anklingende spezifische Rollenverteilung von Künstler*innen und Betrachter*innen war eine weitere radikale Neuerung, die mit der Performance-Kunst Einzug hielt. Künstler*innen verfolgten dabei in der Regel das doppelte Ziel, die Betrachter*innen ausdrücklich zu adressieren, um zugleich eingespielte Erwartungen zu konterkarieren.
Das Seminar Performance als künstlerische Form widmet sich dem Thema unter den folgenden Schwerpunkten:
(1) „Performance-Kunst und Bühnen“
(2) „Performance-Kunst und Körper“
(3) „Performance-Kunst und Medien“
Wir lesen und diskutieren maßgebliche Schriften zum Thema und überkreuzen die Argumente der Texte mit Analysen ausgewählter Kunstwerke.
Nach
einem Semester mit Hannah Arendts schwergewichtigem Hauptwerk Vita activa oder vom tätigen Leben
widmet sich „Der kleine Salon“ im WS 23/24 einer leichtfüßigen Textform, dem
Essay. Ausgehend von Theodor W. Adornos „Der Essay als Form“ lesen und
diskutieren wir in jeder Sitzung einen neuen Text, in dem sich der Autor oder
die Autorin auf unkonventionelle Weise den eigenen Beobachtungen widmet. Frei
nach Adornos Beschreibung, der Essay reflektiere „das Geliebte und Gehasste,
anstatt den Geist nach dem Modell unbegrenzter Arbeitsmoral als Schöpfung aus
dem Nichts vorzustellen“ folgen wir dem, das „sich entflammt an dem, was andere
schon getan haben.“ Die Lektüreliste umfasst Essays u.a. von Theodor W. Adorno,
Rosalind Krauss, Susan Sontag sowie Alice Walker und bleibt bis zur zweiten
Sitzung (7.11.) offen für weitere Vorschläge.
Die Frühe Neuzeit bezeichnet eine Epoche, in der den Bildern nie gekannte Bedeutung zuwuchs und in der Künste und Wissenschaften einen enormen Aufschwung erlebten. Die als weitgefasster Überblick angelegte Vorlesung ist den Künsten aus der Zeit zwischen etwa 1600 und 1815 gewidmet. Sie setzt den vor zwei Semestern begonnenen Epochen-Zyklus fort, ist aber auch ohne den Besuch der vorangegangenen Veranstaltungen verstehbar. Was hier versucht wird ist ein groß angelegter Epochen-Überblick, der wichtige Orte und Werke der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte gewidmet ist. Die Vorlesung nimmt dabei nicht allein Kunst und Künstler in den Blick, sondern auch die politischen und religiösen Umwälzungen jener Zeit, sowie Literatur, Philosophie und Wissenschaften
Was ist Kunst? Wer entscheidet eigentlich darüber, was Kunst ist? Und was macht dann die Kunstgeschichte damit?
In diesem Seminar werden wir uns damit beschäftigen, was seit der Antike als Kunst galt, warum man den Begriff „Kunst“ eigentlich nicht auf die Objekte des Mittelalters anwenden kann, was der Unterschied zwischen angewandter und freier Kunst ist und wie Konzepte von Theorie und Praxis bis heute in den Kunstbetrieb wirken.
Dieses Kolloquium wendet sich speziell an fortgeschrittene Studierende der Kunstpädagogik. Es soll auf die mündliche Prüfung in Kunstgeschichte im März 2021 vorbereiten. Durch Kurzreferate und gemeinsame Werkanalysen soll ein Überblick über die Geschichte der europäischen Kunst vertieft werden.
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Seminar, Dr. Gitta Bertram (LBA)
Beginnn 20. April 10.30–12 Uhr
4.5., 25.5., 1.6., 15.6. je 10.30-14.30 Uhr
Im Seminar werden wir historisch springen und im Wechsel ältere und jüngere Werke diskutieren, um das Spannungsverhältnis zwischen der ‚einen Kunst‘ und der Vielfalt der singulären Werke mitzuverhandeln.
Zeit: mittwochs, 10:30 – 13:00, vierzehntägiger Rhythmus
Termine: 26.4. / 10.5. / 24.5. / 14.6. / 28.6. / 12.7.
Staatsgalerie Stuttgart
Für Rancière sind Kunst und Politik zwei Verfahren, eine „Aufteilung des Sinnlichen“ vorzunehmen: Dinge und Menschen sichtbar zu machen und zugleich andere Dinge und Menschen zum Verschwinden zu bringen. Qua Sichtbarmachung bzw. Sichtbarkeitsverweigerung ist damit – streng genommen – jede Politik auch ein ästhetisches Regime und jede Kunst auch eine politische Intervention.
Im Seminar lesen und disku
tieren wir maßgebliche Schriften von Jacques Rancière und veranschaulichen uns deren Argumente an ausgewählten Kunstwerken.
Zeit: mittwochs, 10:30-13:00, vierzehntägiger Rhythmus
Termine: 3.5. / 17.5. / 7.6. / 21.6. / 5.7. / 19.7.
Ort: NB II, Vortragssaal
In der Auseinandersetzung mit den Originalen in Museen, Sammlungen
und Galerien in Stuttgart werden in diesem Seminar grundlegende
Konzepte und Methoden des wissenschaftlichen Umgangs mit Werken der
Bildenden Kunst vermittelt. Dabei werden die spezifischen Anforderungen
eines Studiums an der Kunstakademie besonders berücksichtigt. Im
Zentrum steht die Begegnung mit den Originalen, die wir uns in
gemeinsamen Museums- und Galeriebesuchen erschließen