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Text der Kursbeschreibung

abk – groundworks
Sebastian Klawiter

Stratigraphie des Raums

Räume wahrzunehmen bedeutet, sich bewusst auf verschiedenen Maßstabsebenen mit einem komplexen System auseinanderzusetzen. In der Grundklasse groundworks begeben wir uns in diesem Wintersemester gemeinsam auf Spurensuche und unternehmen in einem abgesteckten Testfeld die ersten intuitiv-gestalterischen Schritte. Diese Erkundungen bilden den Ausgangspunkt für eine vertiefte Auseinandersetzung mit einem spezifischen Ort und seiner Geschichte.

In diesem Semester widmen wir uns dem ehemaligen IGA-Gelände in Stuttgart, das mit seinen Schichten aus Landschaft, Architektur, Städtebau und Kunst im öffentlichen Raum ein reiches Feld für unsere Untersuchungen eröffnet. Dabei erschließen wir die grundlegenden Elemente von Raum, Objekt und Architektur. Schritt für Schritt entwickeln wir Eingriffe, die diese Schichten erweitern, präzisieren oder verwandeln. Wir setzen uns bewusst architektonischen und urbanen Situationen sowie ihren Atmosphären und Eigenheiten aus, die wir beobachten, erforschen und unmittelbar erfahren werden. Dies geschieht in vier aufeinander aufbauenden Phasen.

Wir orientieren uns auf dieser Reise an der Stratigraphie – dem systematischen Freilegen und Dokumentieren von Schichten, wie es aus Archäologie und Bauforschung bekannt ist, um zeitliche Abfolgen und Beziehungen sichtbar zu machen. Übertragen auf Architektur, Objekte und urbane Räume bedeutet dies, physische, soziale und kulturelle Überlagerungen zu erkennen, in aufeinander aufbauenden Schritten zu analysieren und daraus eine eigene gestalterische Position zu entwickeln. In einem dialogischen Entwurfsprozess sollen so an einem von Ihnen ausgewählten Ort sichtbare sowie unsichtbare Schichten freigelegt und durch eigene gestalterische Eingriffe ergänzt werden.

Der gemeinsame Weg durch das Wintersemester ist in vier Phasen gegliedert, die vom Ankommen über das Freilegen und Ergänzen bis hin zum Reflektieren führen und so den Prozess ...