Shirin Weigelt
„Warum ist überhaupt
etwas und nicht nichts?“ Diese philosophische Grundfrage hat durch die Historie
hinweg verschiedene Ausdeutungen erfahren. Eine naturphilosophische Antwort
lautet: Weil Dinge miteinander in Kontakt kommen, was zu Widerständen und
Abweichung, Bewegung und Formwerdung führt. Kontakt ist also die Voraussetzung
für Existenz. An diese ontologische These zum Berühren schließt sich eine zweite,
qualifizierende Einsicht an: Kontakt gestaltet. Das „Wie-Sein“ der Welt hängt
maßgeblich mit Berührung zusammen – sei es in Form des Verbindenden oder
Trennenden, des Widerständigen oder Reibungslosen, des Kommunizierenden oder
Absorbierenden.
Diese Grundlagenreflexion
bildet den Ausgangspunkt für das Blockseminar „Kontaktzonen“. Durch die Lektüre
und gemeinsame Diskussion philosophischer Texte von der Antike bis in die
Gegenwart versuchen wir uns der Ästhetik, Epistemologie und Politik der
Berührung anzunähern. Die gedankliche Abstraktion binden wir während der
Sitzungen an konkrete Gegenstände und Beispiele zurück. Hände und Häute, Körper
und Sinnlichkeit sowie Affektivität spielen dabei ebenso eine Rolle, wie
Oberflächen- und Tiefenstrukturen, (technische) Interfaces, Materialität oder
gestaltende Manipulation in Kunst und Design. Ziel des Seminars ist es,
philosophisch fundiert Verständnisse der Begriffe des „Kontakts“ und der
„Berührung“ sowie daran anschließende, eigene Perspektiven und Fragestellungen
zu entwickeln.
Das Blockseminar findet
online an 5 Tagen im Sommersemester statt.
Wenn Sie teilnehmen möchten,
schalten Sie sich bitte zur ersten Sitzung am Freitag, den 11.04., 10 Uhr-12:45 Uhr über BigBlueButton zu. Den Link erhalten Sie per eMail oder nach Eintragung in den Kurs im ABK Portal.
Weitere Termine (freitags & samstags):
Block 1: 23. und 24.05., jeweils 10-15 Uhr
Block 2: 27. und 28.06., jeweils 10-15 Uhr
Literaturempfehlung
zur Einstimmung: H. Sohns und J. Ungelenk (Hg.): Berühren Lesen. Berlin:
August 2021.