Studentische Initiative zur Aufarbeitung von Diskriminierungsphänomenen an der ABK Stuttgart. Wir wollen Sensibilisierungsarbeit leisten, Räume schaffen , einladen um über Verletzungen zu sprechen die wir im Rahmen der Hochschule erfahren!
Diskriminierung im Bereich der Kunsthochschule muss ernstgenommen werden!
Anregungen -> safespace.abk@gmail.com!!!
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cute and artsy, looking for a safe place in this world? Or has anybody ever crossed your line?
Zum Symposium Sex & Violence (26.4.21) wollen wir, in der Rolle als Studierende, unsere, eure Erfahrung von Diskriminierungen, Sexismus und Machtmissbrauch an der ABK beitragen.
Obwohl sich die Hochschulen zu Gleichstellung bekennen, bleiben Übergriffigkeiten*** keine Einzelfälle und wir sind täglich mit sexistischen Situationen*** konfrontiert. (Im Anhang eine Liste mit Erläuterungen und Beispielen etc.)
Wir möchten unbedingt eure Erfahrungen miteinbeziehen, bitte teilt diese mit uns (Adressen unten, wir behandeln diese vertrauensvoll und anonym). Wir wissen, dass diese Themen und Erinnerung schwer sind, aber genau deshalb wollen wir sie wiederholt zur Sprache bringen, um handlungsfähig zu werden.
„Übergriffigkeiten" und "Machtmissbrauch" finden nicht nur körperlich statt, sondern vor allem mental, auf sprachliche und in struktureller Weise.
Kennst du den Moment, wenn du dich in der Gegenwart einer Person nicht wohl fühlst, aber du nicht weißt, was es ist? Du fühlst dich schlecht behandelt, weißt aber nicht ob du zu „empfindlich“ oder der*die Andere übergriffig ist?
An Kunstakademien scheint es einfacher zu sein, sich übergriffig zu verhalten, weil es oft im Namen der künstlerischen Freiheit oder Extravaganz gerechtfertigt werden kann.
Wir merken, wie viel Sensibilisierungsarbeit von Nöten ist, um in unserem gewohnten Lehrbetrieb diese vielschichtigen Machtmissbräuche festzustellen. Oder auch nur für sich selbst zu entscheiden, ob dass was eine*r erfahren hat, tatsächlich von solcher Gewalt zeugt. Oft ist man sich unsicher oder hat Angst vor den Konsequenzen, die eine Beschuldigung nach sich ziehen könnten. Uns ist deshalb wichtig, dass hier jede*r anonym bleiben darf.
Die Sammlung unserer Erfahrungen soll zur Ver-Sammlung aller werden, die keinen Bock auf die unausgesprochenen Machtmissbrauch-Strukturen an der ABK haben. Wir wollen sie zur Sprache bringen, damit wir den alltäglichen diskriminierenden und sexistischen Situationen rhetorisch selbstbewusst begegnen können.
Aufbauend auf unseren geteilten Erfahrungen können wir differenziert Konsequenzen für falsches Verhalten ziehen und sicherere Räume schaffen.
Lea & Marie & Kai
per mail an oder per Post an Am Weißenhof 1, 70191 Stuttgart z.H. von Kai, Lea oder Marie. Wir werden eure Erfahrungen höchst vertrauenswürdig behandeln und sofort anonymisieren!
*** Wir verstehen darunter Situationen, in denen Personen (sprachlich, gestisch, körperlich,…) übergriffig behandelt werden oder in den immer noch alltäglichen, aber unsichtbaren sexistischen Grundstrukturen benachteiligt, weniger Ernst genommen oder objektifiziert werden.
Beispiele für mögliche Vorfälle und sexistische Grundstrukturen:
- Personen werden auf vergeschlechtlichte Eigenschaften reduziert, vor allem Frauen*
- Personen halten (gegen ihren Willen) als Beispiele für bestimmte Eigenschaften her, vor allem Frauen*, zB beschreibt der*die Professor*in die schönen Proportionen des Gesichts der Studentin
- Weniger fachliches Interesse für nicht-cis-männliche Personen, zB fragt der*die Kommiliton*in im Gespräch den männlichen, aber nicht die weibliche Kommiliton*in nach ihrer*seiner Arbeit
- Frauen* werden weniger zu Wort kommen gelassen, bzw. Ideen und Vorschläge werden weniger wahrgenommen/weniger ernst genommen
- Benachteiligung bei Kontakt mit Externen und fehlender Ausgleich, zB spricht der*die Galerist*in nur mit männlichen Studierenden, aber es wird nicht darauf aufmerksam gemacht oder gegengewirkt
- Bezeichnen der Arbeit einer*s Student*in als typisch weiblich oder männlich etc.
- Verniedlichung oder Unerwünschte Spitznamen
- Obszöne Witze oder Sprüche
- (Abwertende) Äußerungen über Aussehen, Kleidung, anzügliche Sprüche, sexuelle Anspielungen, weil sie eine Frau*Mann sind
- Aufdrängen von unerwünschten Geschichten/Gesprächen mit sexuellen Inhalt
- Unerwünschte, aufdringliche sexuelle Angebote oder unerwünschte Einladungen mit sexuellen Absichten
- Androhung von beruflichen Nachteilen bei Ablehnung von sexuellen Entgegenkommen
- Angebote beruflicher Vorteile für sexuelles Entgegenkommen
- unsittliches Anstarren, mit Blicken ausziehen
- obszöne sexuelle Gebärden Gesten oder Zeichen
- unerwünschte Telefonanrufe, Briefe, Textmitteilungen oder Emails mit abwertenden oder obszönen Witzen, Sprüchen, Bildern ect. über Sex bestimmte Geschlechter oder sexuelle Orientierung
- Unerwünschte Konfrontation mit pornografischen Material oder Nacktbildern
- Unerwünschte zufällige Körperkontakte
- Begrabschen, Ungewolltes Küssen oder ähnliche körperliche Übergriffe
- Vergewaltigung
Englisch:
OPEN CALL
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(cute and artsy, looking for a safe place in this world? Or has anybody ever crossed your line?
Honey, we got an issue:)
For the upcoming Symposium Sex & Violence (26.04.21), we, as the student voice, want bring up our and your experiences with discrimination, sexism and abuse of power at the ABK.
Universities commit to equality, but still we find ourselves confronted with molesting and sexist situations on a daily basis. (There’s a list of explanations and examples below)
It’s about what You have to face. Therefore, we’d like to encourage You to share your experiences with us (we’ll handle them confidentially and anonymously; addresses below). We know how hard this can be, but that’s exactly why we need to bring up the matter again and again. For gaining agency.
Molesting and power abuse don’t need to be physical assaults. In many cases, abuse happens mentally, in everyday language or structures.
Do you know that feeling of discomfort around some people, but you don’t know where exactly it comes from? You feel you’ve been treated wrongly, but don’t know if it was an assault or if you’re just being „too sensitive“?
As it seems, art academies especially facilitate such behavior - justifying anything with artistic freedom or extravagancy.
To detect those complex power structures and abuses in our teaching institution, a lot of sensitivity is needed. Or even to discern if what you experienced was such kind of violence. Most of the times we stay insecure or fear the possible consequences an accusation may have. Everyone here will stay anonymous.
Collecting our stories shall lead to a Collective of everyone sick of those unspoken power structures. We want to bring them up to face discriminating and sexist situations with a self-confident language.
Based on our shared experiences, we’ll find ways to handle discrimination and build safer spaces.
Lea & Marie & Kai
Mail to Mariesinacelestina.david@stud.abk-stuttgart.de or Am Weißenhof 1, 70191 Stuttgart z.H. von Kai, Lea oder Marie. We really treat your experiences respectfully and will immediately anonymize them!
*** Under assault we understand situations in which people are treated inadequately (in language gesture or physically…), are being restricted, patronized, structurally disadvantaged, objectified or not taken seriously possibly in relation to their sex or gender.
Examples for possible incidents or sexist structures:
- Someone is reduced to their gender properties, especially women*
- Someone is used as an example for certain characteristics (against their will), especially women*, e.g. the professor explains the beautiful proportions of a female* student’s face.
- Less professional interest for non-cis-male people, e.g. a student asks their male fellow student but not the female fellow student about their work
- Women* get less attention for their ideas and proposals
- Disadvantages in the contact with externs and a lack of compensation, e.g. the Galerist only talks to the male students but this isn’t brought attention to or criticized
- A student’s work is described as typically female or male etc.
- Diminutives or unwanted nick names
- Obscene jokes or language
- (Diminishing) comments about someone’s looks, clothes, sexual allusions, because someone is a man*woman
- Unwanted stories/conversations with sexual content
- Unwanted, intrusive sexual offers or unwanted invitations with sexual intentions
- Threats of professional disadvantages when sexual receptiveness is denied
- Offers of professional advantages for sexual receptiveness
- Unwanted, obscende gazes, male gaze
- Obscene gestures or signs
- Unwanted phone calls, letters, texts or emails with diminishing, obscene or otherwise sexual content
- Unwanted confrontation with pornographic material or nudes
- Unwanted casual body contact
- Groping, unwanted kisses or other physical assaults
- Rape