Kunst und Politik: Jacques Rancière [SoSe 2023]
Kursthemen
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Seminarleitung: Prof. Dr. Michael Lüthy
Die Frage nach der politischen Dimension der Kunst sowie einer Verbindung von Kunst und Politik wird heute zumeist so beantwortet, dass nach jenen repräsentativen, dokumentarischen oder interventionistischen Praktiken gesucht wird, welche die getrennten Felder der Kunst und der Politik zu verbinden wissen. Der Ansatz des französischen Philosophen Jacques Rancière, der um die Jahrtausendwende die Debatte um das Verhältnis von Kunst und Politik neu befeuerte, weicht in interessanter Weise davon ab.
Für Rancière sind Kunst und Politik zwei Verfahren, eine „Aufteilung des Sinnlichen“ vorzunehmen: Dinge und Menschen sichtbar zu machen und zugleich andere Dinge und Menschen zum Verschwinden zu bringen. Qua Sichtbarmachung bzw. Sichtbarkeitsverweigerung ist damit – streng genommen – jede Politik auch ein ästhetisches Regime und jede Kunst auch eine politische Intervention.
Im Seminar lesen und diskutieren wir maßgebliche Schriften von Jacques Rancière und veranschaulichen uns deren Argumente an ausgewählten Kunstwerken.
Zeit: mittwochs, 12:00-14:30, vierzehntägiger Rhythmus
Termine: 3.5. / 17.5. / 7.6. / 21.6. / 5.7. / 19.7.
Ort: KWR PavillonAnmeldung per Email an: michael.luethy@abk-stuttgart.de
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