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Seminar 5 ECTS

Um rassistische und patriarchalische Denk- und Handlungsmuster offenzulegen, lesen und diskutieren wir gemeinsam aus den folgenden Büchern: 


– Achille Mbembe, Postkolonie: Zur politischen Vorstellungskraft im gegenwärtigen Afrika, 2020

– Felwine Sarr, Afrotopia, 2019

– Tsitsi Dangarembga, Schwarz und Frau, 2022

– Lilian Thuram, Das Weisse Denken, 2022

Voranmeldung bei Lisa Dautel (lisa.dautel@abk-stuttgart.de) oder bei Kick-Off (24.04., 16:30 Uhr, Raum 208)


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Wie Fruchtkörper von Pilzen schießen überall die Verteilerschränke aus dem Boden. An Häuserwänden, hinter Büschen und Bäumen, in Pflanzflächen oder mitten auf dem Platz. Diese „technische Infrastruktur“ wächst mit enormem Tempo, was im öffentlichen Raum sichtbar wird. 

Hinter dem abstrakten Begriff Infrastruktur versammeln sich ganz konkrete unterschiedliche Bauwerke. Leitungen, Speicher, Steuereinheiten, Schächte etc , die s.g. technische Infrastruktur liefert uns von Elektrizität über Energie und Wärme bis hin zum Trinkwasser alles in unsere Wohnungen und Büros, was wir täglich benötigen. All das muss eingespeist, transportiert und verteilt werden.

Der Bau eines Platzes, die Anlage eines Parks, das Schaffen von Freiraum ist nicht möglich, ohne sich mit den infrastrukturellen Notwendigkeiten auf die ein oder andere Art (kaschieren, umgehen, integrieren inszenieren) auseinander zu setzen. Um einen leeren (multifunktional nutzbaren) Platz entstehen zu lassen, ist es notwendig, diese Infrastruktur möglichst unter die Erde zu packen. Doch das gelingt nicht immer. Der öffentliche Raum wird zusehends von Strukturen durchsetzt, die mit der eigentlichen Gestaltung des Raums nichts mehr zu tun haben – „Möbel“, die notwendig sind, um die Lebensweise der Menschen sicherzustellen. Sind sie ein notwendiges Übel, dass man zwar bis zu einem gewissen Grad ignorieren kann, das aber kaum zu kaschieren ist? Oder müssen wir anders damit umgehen? Muss man sie nicht als Teil eines verborgenen Netzgeflechts unter unseren Füßen wahrzunehmen? 

Wenn wir die Oberfläche aus Sicht dieses Netzgeflechts betrachten, sind die Oberflächen nur eine Haut, die dieses Geflecht bedeckt und schützt. Können wir versuchen, das verborgene Geflecht unter unseren Füßen sichtbar zu machen, ihm eine Gestalt zu geben. Wie könnte sie aussehen?

Es geht bei diesem Stegreif um die entwerferische Auseinandersetzung mit dem Thema Infrastruktur im Freiraum. Landschaftsarchitektur und Infrastruktur stehen in ...

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Im Städtebauentwurfsstudio, das wahlweise auch als Stadtforschungsstudio belegt werden kann, wollen wir dekoloniale und feministische Praktiken in Städtebau und Stadtplanung untersuchen, verstehen, darstellen (Forschung) und ggf. anwenden (Entwurf). Der Ort der Lektüre, der Analyse und des Lernens wird zunächst Lagos (Nigeria) sein. Entsprechend findet dieses Semester erneut in Kooperation mit der University of Lagos, Department of Architecture und dem DAAD statt. In dem Studio werden zudem drei nigerianische Gaststudent*innen während der gesamten Semesterdauer mitarbeiten.

Wir werden in der Exkursionswoche nach Lagos reisen, wo zeitgleich eine von unserem Lehrstuhl angebotene DAAD Spring School für nigerianische Master- und PhD-Studierende stattfinden wird. Gemeinsam mit den Kolleg*innen aus Lagos dokumentieren wir vor Ort in ausgewählten Nachbarschaften soziale, räumliche und infrastrukturelle Alltagspraktiken. Zu diesem Zweck begleiten wir einzelne Frauen in ihrem Alltag. Mittels Methoden des Critical Mapping und der Befragung dokumentieren wir die Beteiligung der Frauen in der Nutzung und täglichen Bereitstellung der Stadt. Wir begnügen uns aber nicht mit einer situativen Betrachtung, sondern bemühen uns, daraus systemische Zusammenhänge in sozialer, räumlicher und infrastruktureller Hinsicht herzuleiten. Diese Erkenntnisse spiegeln wir am kolonialistischen Erbe Lagos‘ in der Stadt- und Infrastrukturplanung, indem wir uns in die von sozialen Ungerechtigkeiten geprägte Stadtplanungsgeschichte einarbeiten. Der letzte Schritt der Lern- und Analysephase ist das Dechiffrieren des „Lagos State Development Plan 2052“, das übergeordnete Planungsstrategiepapier der Regierung in Lagos, das das Denken von (Stadt-) Entwicklungsinstitutionen wie der Weltbank, UN Habitat und ähnlichen Institutionen reflektiert. 

Im letzten Drittel des Semesters formulieren wir auf Basis der durch Feldforschung, Critical Mapping sowie Studium der kolonialen und postkolonialen ...